Provence Wein im MatCha… neuer Geheim-Tipp mit Suchtfaktor
Gerade im Winter gestaltet sich die Suche nach spannenden Restaurants und Bistrots im Luberon manchmal schwierig. Vor allem im nördlichen Luberon, in Bonnieux, Gordes, Ménerbes oder Roussillon, machen viele Lokale ab Mitte November die Schotten dicht und erst im Frühling wieder auf. Im südlichen Luberon ist es zwar etwas besser, aber auch da ist die Auswahl zeitweise deutlich eingeschränkt. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass wir zwischen Weihnachten und Neujahr zum ersten Mal im winzig kleinen Restaurant MatCha essen konnten.
Der Name leitet sich übrigens ganz einfach von den Vornamen der Besitzer – Matthieu und Charlotte ab. Das Interessante dabei: Bei unserem Besuch haben sich die beiden in der Küche und im Service abgewechselt. Bei ca. 20 Plätzen im Restaurant war das auch absolut machbar und hat nicht zu längeren Wartezeiten geführt. Im Sommer wird auf der Terrasse mit rund 30 Plätzen serviert – da ist dann auf jeden Fall eine Person mehr mit an Bord.
Provence Wein im MatCha… unser erster Eindruck: Ehrlich gesagt etwas schräg. Eine ziemlich karge Einrichtung, rote Stühle, das Ganze hätte auch irgendwo auf Ibiza sein können. Und wir waren um 20 Uhr – was ja auch für Provenzalen im Winter nicht übermäßig früh ist – die ersten Gäste. Umso herzlicher war der Empfang und die Champagner-Gläser zum Apero erfreulicherweise sehr gut gefüllt. Ein klitzekleines Häppchen dazu wäre schön gewesen, aber der Champagner hat auch so geschmeckt. Die Karte ist überschaubar und es gibt – für französische Verhältnisse ungewöhnlich – kein Menü. Der große Vorteil: Weder Matthieu noch Charlotte zucken, wenn ein Gast dann eben mal zwei Vorspeisen und gar kein Hauptgericht bestellt. Um es vorweg zu nehmen: Das haben wir an dem Abend nicht gemacht, weil wir sowohl die Vorspeisen als auch die Hauptgerichte ziemlich spannend fanden.
Provence Wein im MatCha… das haben wir gegessen: Einen wunderbaren Salat aus extrem zarten Tintenfisch-Streifen und gegrillter Avocado bzw. eine traumhafte Variation mit glasig gebratenen Langostinos haben schon mal Lust auf mehr gemacht… Ehrlich gesagt – ich hätte auch doppelt so viel Langostinos essen können. Aber wir wollen ja nicht gierig sein. Beim Hauptgericht gab es für Max eine spannende „Tartine de Canard“: Also eine mit Entenfett geröstete Brotscheibe, auf der dann rosa gebratene Entenbrust, Gésiers confits und gehobelte Foie gras angerichtet waren. Dazu ein Püree aus Süßkartoffeln und Möhren mit gebratenen Möhren. Unfassbar lecker, aber sicher kein leichtes Essen. Ich hatte ein Pasta-Gericht, was für Frankreich mehr als ungewöhnlich ist. Aber die hausgemachten Ravioli mit Speck und 18 Monate altem Comté mussten es einfach sein. Und ich hab’s auf gar keinen Fall bereut… Nach dem Käse haben wir eine Crêpe Suzette mit Clementinen und eine Schoko-Bûche mit Banane probiert. Alles war perfekt und schön präsentiert! Und besonders interessant: Es gibt kein Baguette sondern ein superleckeres frisches Bauernbrot mit dicker Kruste, das äußerst gefährlich ist…
Provence Wein im Mat’Cha… L’addition s’il-vous-plait: Die Preise im Mat’Cha sind absolut fair: Die Vorspeisen kosten zwischen 8 und 15 Euro, die Hauptgerichte zwischen 14 und 22 Euro, die Desserts ca. 8 Euro. Auch die Weinkarte mit aktuell noch kleiner Auswahl ist wirklich gästefreundlich kalkuliert. Wir hatten einen interessanten Châteauneuf-du-Pape, den wir vielleicht sogar ins Sortiment aufnehmen wollen.
Provence Wein im Mat’Cha… unser Fazit: Wir kommen wieder! Wir wurden superfreundlich empfangen, charmant bedient und haben wunderbar gegessen. Und die Besitzer Matthieu und Charlotte haben es wirklich verdient, dass sie mit regelmäßigen Besuchen unterstützt werden. Also bitte weitersagen – aber nur an nette Menschen, die es zu schätzen wissen!
MatCha ist in der Montée du Château vieux in 84160 Cucuron. Aktuell haben Matthieu und Charlotte noch keine Website, aber eine facebook-Seite.